Zur Karte39 - Tagebau Felswerke
Region: Elbingerode
Quelle: Harzer Wandernadel
In der Gegend von Elbingerode (=Bodfeld) entstanden durch den frühen Bergbau und durch das Hüttenwesen mehrere Ansiedlungen.
Die alte Bergbaustadt Elbingerode wird erstmals im Jahre 1206 urkundlich erwähnt. Auch heute noch von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind die Felswerke in Elbingerode, welche noch immer Bergbau in Form des Abbaus von Rohstoffen im Tagebau betreiben. Im Raum Elbingerode/Rübeland liegt eines der qualitativ hochwertigsten und bedeutendsten Massenkalkvorkommen Deutschlands. Seit ca. 100 Jahren wird der Kalkstein hier deshalb in Tagebauen gewonnen. Am imposanten Tagebau Elbingerode befindet sich die Stempelstelle Nr. 39 (484 m ü. NN). Die Kalksteinlagerstätten im Raum Elbingerode/Rübeland entstanden im Devon vor etwa 350 Millionen Jahren. Mit einem Kalziumkarbonat-Gehalt (CaCo³) von 97% bis 99% bildete sich ein Vorkommen ungewöhnlicher Reinheit, Homogenität und Mächtigkeit. Nur an wenigen Stellen entstanden tiefgreifende Karstschlotten, die mit tonigen und lehmigen Verunreinigungen gefüllt sind. Der Kalkstein wurde über viele Jahrhunderte nur für den lokalen Bedarf oder für manufakturartige Betriebe z.B. Marmormühlen oder kleine Brennöfen im Zusammenhang mit der örtlichen Eisenindustrie gewonnen. Dies änderte sich mit dem Bau der Rübelandbahn von Blankenburg in den Harz über Rübeland, Elbingerode bis nach Tanne in den Jahren von 1884 bis 1886 grundsätzlich. Entlang der Bahnstrecke entstand innerhalb weniger Jahre eine Vielzahl von Kalkwerken, die für ihre Produktion bereits erhebliche Mengen Kalkstein benötigten.